1885
Unser Ururgrossvater, Josef Anton Fässler „Kitziträgers“, begann in der Linde in Enggenhütten „Chitzi“ zu schlachten. Man sagte ihm Kitziträger, weil er im ganzen Kanton die Chitzi mit de “Chränze” (eine Art Holzrucksack) einsammelte.
Unsere
Geschichte
Unser Ururgrossvater, Josef Anton Fässler „Kitziträgers“, begann in der Linde in Enggenhütten „Chitzi“ zu schlachten. Man sagte ihm Kitziträger, weil er im ganzen Kanton die Chitzi mit de “Chränze” (eine Art Holzrucksack) einsammelte.
Josef Anton Fässler erwarb die Liegenschaft „Weier“ zum Kaufpreis von 32‘000 Franken und 100 Franken Trinkgeld. Dort begann er, vor allem jeweils in den Wochen um Ostern, selbst Chitzi zu schlachten und zu verwerten. Aus dieser Zeit stammt der Spitzname der Metzgerfamilie „Chitzele“.
Vater Fässler verkaufte das Gut an seinen Sohn, unseren Urgrossvater Franz Fässler. Dieser führte zusammen mit seiner Frau Marie Fässler-Fuster den Landwirtschaftsbetrieb und ein Fuhrunternehmen. Zudem schlachtete er weiterhin eine grosse Anzahl Chitzi, welche er wöchentlich auf dem Markt in St.Gallen verkaufte.
Urgrossvater Franz Fässler baute im unteren Geschoss der Stammliegenschaft Weier ein kleines Ladenlokal ein. Er erweiterte das Angebot um Fleisch- und Wurstwaren, welche er zukaufte. Selbst schlachtete er weiterhin nur Chitzi.
Unser Grossvater, ebenfalls Franz Fässler, baute zusammen mit seinem Vater eine neue Metzgerei am jetzigen Standort. Er hatte das Metzgerhandwerk von Grund auf gelernt und danach an verschiedenen Stellen in der Ostschweiz gearbeitet.
Grossvater Franz und Grossmutter Melina heirateten. Sie übernahmen zusammen das Geschäft und bauten dieses kontinuierlich aus.
Als einer der ersten Metzger in der Region absolvierte er die Meisterprüfung und besuchte die Fleischerfachschule in Landshut, Deutschland.
Von da an fing unser Grossvater an „Mohren“ (Mutterschweine) zu schlachten und das Fleisch an Salamiproduzenten zu verkaufen. So legte er den Grundstein für den Fleischhandel. Auch für ihre Wurst- und Dosenspezialitäten wurde die Metzgerei schnell bekannt und unsere Grosseltern gewannen viele Kunden inner- und ausserhalb unseres Kantons.
Unsere Eltern Franz und Margrit Fässler übernahmen die Metzgerei und den Fleischhandel.
Um dem Strukturwandel gerecht zu werden, vergrösserten sie den Laden und verkauften ab sofort auch Gemüse, Früchte, Milchprodukte und Brot.
Aus Platzgründen wurde ein Anbau erstellt. Darin befindet sich seit damals die neue Zerlegerei.
Margrit und Franz Fässler durften den Hermann Herzer Preis für ihre ausserordentliche Leistung in der Lehrlingsausbildung entgegennehmen.
Franz Fässler wurde zum “Zukunftsträger 2015 – Lehrmeister des Jahres” in der Kategorie Fleischfachmann gewählt. Zusammen mit seiner Frau Margrit bildete er in der Metzgerei bereits 45 Lehrlinge aus. In diesem Jahr hat der 50. Lehrling seine Lehre angetreten, notabene der Sohn des ersten Metzgerlehrlings vom Jahr 1990.
Im Coop Appenzell wurde eine Filiale eröffnet.
Franz Fässler wurde zum „Metzger des Jahres“ 2019 gewählt. Dies aufgrund der Führung eines Vorzeigebetriebes, zusammen mit seiner Frau Margrit. Zudem hat er im Kampf um die Anerkennung der IGP Produkte Mostbröckli, Pantli und Siedwurst zum Haupttreiber gehört.
Wir drei Geschwister, Reto, Benjamin und Denise, übernahmen die Metzgerei in fünfter Generation von unseren Eltern. Dem Spitznamen tragen wir nach wie vor Rechnung, indem jährlich junge Appenzeller Ziegen geschlachtet werden. In unseren Verkaufsvitrinen sind mittlerweile aber auch diverse weitere hausgemachte und regionale Spezialitäten zu finden. Wir tüfteln immer mal wieder an neuen Produkten, besinnen uns aber stets auch auf Rezepturen, die bereits unser Grossvater anwendete. Dabei setzen wir fast zu 100 Prozent auf Fleisch aus der Region. Ein weiterer Teil unserer Geschäftsphilosophie ist es, die Freude am Metzgerhandwerk an junge Menschen weiterzugeben und zu sehen, wie diese sich weiterentwickeln. Auch unseren Eltern war dies schon eine Herzensangelegenheit.
Der Laden im Weier wurde renoviert.