Appenzeller Holzkohle

Seit ein paar Wochen dürfen wir schon fast hochsommerliche Temperaturen und damit verbundene schöne lange sonnige Abende erleben. Nachdem uns der Frühling einfach abhanden gekommen ist, schätzen wir dies umso mehr.

Das spüren wir natürlich auch in unserer Metzgerei, denn nach langer Zeit der Braten-, Kochspeck- und Siedfleischsaison ruft der Grill und die damit verbundenen Spezialitäten aus dem Fachgeschäft. Auf welchem Grill man die feinen Sachen dann zu einem Gedicht brutzelt, ist eine Frage der verfügbaren Zeit oder aber der Philosophie. Ich persönlich grilliere leidenschaftlich gerne mit Holzkohle und nehme mir dafür sehr gerne etwas mehr Zeit.

Dank meiner Mitgliedschaft in der Kolpingfamilie Appenzell und im Jahrgängerverein 1963 kam ich im vergangenen Jahr zum Vergnügen, die Köhlerei Mazenauer in Unterschlatt kennen zu lernen. Seit einigen Jahren betreiben die beiden Gereschbuebe in ihrer Freizeit einen Brennholzhandel, der überaus erfolgreich ist. Beim Richten des Holzes auf die gewünschte Länge fallen Anschnitte an, die bislang für Brennholz verwendet wurden. Weil diese für den Zweck des Verbrennens fast zu schade sind, haben sich Albert und Maurus Gedanken darüber gemacht, wie man die Wertschöpfung erhöhen könnte. So sind sie auf die Idee gekommen, daraus Holzkohle herzustellen. Man kann sich vorstellen, dass dies nicht ganz so einfach ist. Bei der Recherche zur Umsetzung dieses Vorhabens sind sie auf ein Verfahren gestossen, das bereits seit Generationen in England angewendet wird. Anstatt eines Meilers wird die Kohle in einer Art «Ofen» hergestellt. Dies zu beschreiben, sprengt den Rahmen dieses Textes (Besichtigungen jeweils an Samstagen direkt in Unterschlatt möglich).

Nun aber zurück zum Wesentlichen. Selbstverständlich habe ich gleich vor Ort einen grossen Sack oben beschriebener Kohle mit nach Hause genommen, um diese auch einer fachgerechten Prüfung zu unterziehen. Den ersten Test auf meinem privaten Grill hat die Kohle bestens bestanden. Wie steht es aber bei einer grösseren Menge von Grillgut? Vor zwei Wochen durfte ich bei einem Geburtstagsfest über 100 Personen mit Grilladen verwöhnen und benutzte ebenfalls die Appenzeller Holzkohle. Fazit: die Kohle überzeugt durch grosse Stücke, keinen Staub und sehr lange anhaltender Hitze.

So empfehle ich all den holzkohlegrillierenden Freunden beim Chitzele nebst feinem Fleisch ebenfalls nach der Holzkohle zu fragen. Diese gibt es in Säcken von 4kg und 10kg – es lohnt sich.

Herzliche Grüsse vom Chitzi Franz