Silvesterklausen

Bald ist der 13. Januar, einer der zwei wichtigsten Tage in meinem Leben. Schon früh am Morgen beginnt das, für manch Laien merkwürdige, Treiben im Appenzeller Hinterland. Das Silvesterklausen, ein Brauch im Appenzeller Hinterland. Es ist ein Winterbrauch, welcher von mir und meinem Schuppel mit Leidenschaft gelebt wird. Früh sieht man mystische Gestalten durch das Appenzeller Hinterland ziehen, von Haus zu Haus gehen und den Menschen ein gutes neues Jahr wünschen. Nach dem Rollen und Schellen wird ein Zäuerli, ein Naturjodel ohne Worte angestimmt. Belohnt werden die Silvesterkläuse mit etwas zum Trinken oder manchmal auch einer Geldspende.

Dieses Jahr war für meinen Schuppel und mich ein ganz spezieller Silvester, da wir als Schöne-Silvesterkläuse gingen. Letztes Jahr im Frühling begonnen wir mit den Vorbereitungen für die Hüte und Hauben. Das Fieber packte uns und so verbrachten wir x Stunden beim Herstellen unserer neuen Hüte und Hauben. Dann war es soweit, der neue Silvester stand vor der Tür und wir konnten allen unsere prachtvollen Hauben zeigen. Es war ein Silvester, wie ich ihn noch nie erlebt habe. So viele Emotionen und positive Rückmeldungen, dass es einem das Herz erwärmte.

Nun geht es nur noch wenige Tage und dann ziehen mein Schuppel und ich wieder durch das Appenzeller Hinterland von Haus zu Haus, um dem Menschen ein gutes neues Jahr zu wünschen, begleitet von den schönen Klängen der Rollen und Schellen und natürlich einem Zäuerli.

Grüsse Markus