Fabiola – vorläufig aufgenommen

Die besten Zeiten im Leben sind die, die man nicht geplant hat. Finde ich.

Ich kam ungeplant verfrüht von einer mehrmonatigen Veloreise zurück und wusste nicht so recht, was ich mit so viel Zeit anfangen soll. Aber Denise und Be muss man so etwas nicht zweimal sagen. Sofort wurde ich für Partyservices eingeteilt und ehe ich mich versah, kam ich jeden Morgen um 7 Uhr in die Metzgerei. Am Anfang war es jeweils ein Kampf, so früh aufzustehen, aber mittlerweile macht es mir gar nichts mehr aus. Im Gegenteil, es macht mich stolz, im Morgengrauen schon produktiv zu sein.

Nach einem feinen Zmorgen geht es dann los. Ich darf bei allen möglichen Arbeiten mithelfen und habe dadurch schon sehr viel Neues gelernt:

kochen für 100 Personen (natürlich mit Duska und Luzia zusammen)
grosse und kleine Mengen Sösseli machen (mmh fein!)
vakuumieren (oje, gar nicht mein Ding)
Kutteln in Dosen verpacken (ihr hättet die Sauerei sehen sollen)
Mittagsmenüs verkaufen (ich mag den Kundenkontakt)
Cordon bleus, Fleischvögel, Spiessli und Adrio herstellen (das mache ich glaub am liebsten)
die neue Website befüllen (coming soon)
mit dem Lieferwagen herumfahren (hihi ich fühle mich amel schon recht cool)
mit grossen Messern umgehen und Fleisch verschneiden (dafür habe ich mir mit dem kleinen Rüstmesser in den Finger geschnitten)
Fondue Chinoise-Platten legen (konnte ich schon vorher)
Bestellungen vorbereiten (immer Vollgas!)
Fleisch verkaufen (zumindest hatte ich eine Schulung)

Was noch fehlt:

ausbeineln ( 😉 )
wursten ( 😉 )
die Verkaufsschulung in die Praxis umsetzen

Was mir am allerbesten gefällt, ist das familiäre Arbeitsklima. Ich wurde von allen sofort ins Team aufgenommen und einbezogen. Beispielsweise durfte ich an zwei Budeessen teilnehmen und war auch am Metzgerskitag mit von der Partie. Witze und dumme Sprüche sind an der Tagesordnung, was die intensive Arbeit auflockert. In meinen rund zehn Jahren Berufserfahrung ging ich noch nie so gerne arbeiten wie gerade jetzt.

Meine Zeit bei der Metzgerei Fässler ist aber (leider) nur eine Übergangslösung. Ab April werde ich in Bern beim Staatssekretariat für Migration tätig sein und berufsbegleitend eine Ausbildung als Naturheilpraktikerin starten. Auch auf diesen neuen Abschnitt freue ich mich sehr, werde aber sicher weiterhin bei einigen Partyservices anzutreffen sein.

Danke, dass ihr mich für die vier Monate aufgenommen und mir so viel beigebracht habt!

Bis bald,

Fabiola