Funkenwürstli

Vor ziemlich genau 20 Jahren, in der Jahrhundert- oder besser gesagt, in der Jahrtausendwende haben Ida und Albert Streule ihr Geschäft in der Schönau geschlossen und mit ihm auch ihre Rezepturen aufgegeben.

Jedes Jahr im Frühling, wenn der Funkensonntag vor der Tür stand, haben Metzger Streuli’s ihre Funkenwürste angepriesen und wir haben gewusst, dass diese von grosser Beliebtheit waren. Dazu muss man noch wissen, dass die Schönau als letztes Haus zum Ried gehört und somit der Bezug besonders zum Riedfunken bestanden hat. Da wir mit em Streulis Albet ond de Ida immer ein gutes Verhältnis hatten, habe ich Albert ganz schüch um das Rezept der feinen Würste angefragt und insgeheim gehofft, dass er uns dieses auch verrät. Wer Albert gekannt hat, weiss, dass er ein aussergewöhnlich leiige Mensch gewesen ist und so hat er uns unumwunden das «Geheimrezept» verraten. Und nicht nur das, er hat bei einigen seiner Kunden ein gutes Wort für uns eingelegt und so dürfen wir noch heute schöne Geschäftsbeziehungen zu ehemaligen Streule-Kunden pflegen.

An besagten Sonntag im März 2000 hatten dann nicht nur die Riedler ihre Freude am Angebot der feinen Streulis Funkewöschtli, nein auch wir haben uns sehr über den Zuwachs in unserem Sortiment gefreut. So stellen wir auch nach 20 Jahren immer noch Funkenwürste nach dem Rezept von Albert Streule her und jedes Mal erinnern wir uns an den feinen Menschen und lieben Metzgerkollegen, der leider im Herbst 2015 gestorben ist.

Vielleicht geht es euch beim Kauf und Genuss der Funkenwöschtli ebenso – Erinnerungen an die Metzgerei in der Schönau werden wieder wach und vor unserem Auge erscheint der pfeifenrauchende Albert in der Metzgerschoss bei seiner geliebten Arbeit.

Mit herzlichen Metzgergrüssen

Chitzi Franz