Pilgerreise nach Einsiedeln / Monatskäse ‘Schwarze Madonna’

Letztes Wochenende machten mein Bruder Reto, weitere zehn Kollegen und ich eine Pilgerreise nach Einsiedeln. Da wir nicht sehr sportlich sind und auch nicht unbegrenzt Zeit hatten, nahmen wir zwei Willy’s Jeep und ein Haflinger mit. Nach einem stärkenden und bedächtigen Frühstück im Drei König Appenzell (mit Schellengeläute und diversen Chorälen) machten wir uns auf den Weg via Bächli-Hemberg-Ricken in die March. Dort gab es einen kleinen Imbiss bei Wein, Wasser und Fischchnusperli – denn Fisch ist ebenfalls ein christliches Symbol, was gut zu unserem Pilgern passte.

Nach der Weiterfahrt via Wägital, Sattelegg und Wilerzell, kamen wir leicht erschöpft in Einsiedeln an, denn das lange Sitzen und Singen im Tschipp macht müde. Zu unserer Enttäuschung hatte es bereits so viele Pilger beim Kloster Einsiedeln, dass wir kurzerhand unser Programm umstellen mussten. Nach langer Beratung meinte unser Schwager Aurèle, dass wir zu seinem Brauereikollegen Alois Gmür von der Brauerei Rosengarten Einsiedeln gehen könnten, um unsere Kenntnisse in der Hopfen- und Malzkultur zu vertiefen. Dies war eine ausgezeichnete Idee und so kamen wir in den Genuss einer sehr spannenden Führung durch das schönste Sudhaus der Schweiz, die blitzblank geputzten Gärkeller, der Abfüllerei und das Getränkelager. Alois ist ein ausgezeichneter Erzähler und erklärte uns nebst den biertechnischen Fakten auch viel über die Geschichte Einsiedelns und den heiligen Meinrad, die Schwyzer Politik und über das Wildheu im Heubier und dessen Auswirkungen bei allen Innerschwyzerinnen.

Nach diesem schönen Besuch in der Brauerei nahmen wir wieder den Weg in Richtung Kloster unter die Räder, blieben jedoch bei der Schmitte (Tipp von Frowin Neff und Carlo Gwerder) hängen. Dies ist eine ganz feine Wirtschaft mit guter Luftqualität und zur Freude aller Gäste haben wir wiederum musiziert, gesungen und die lokale Brauerei unterstützt. Die Zeit war mittlerweile so weit fortgeschritten, dass wir den Besuch im Kloster auf den Sonntag verschieben mussten und uns nach der Schmitte direkt zu einer Fastenmahlzeit in den Landgasthof Seeblick im Gross begaben. Es gab Rindsfilet mit Sauce Béarnaise (inklusive Nachservice) – und wir vermuten, dass wir pro Person mindestens ein Halbpfund Schmalz gegessen haben (der Böhlis Christian sogar ein Pfund).

Mit diesem guten Boden zog es uns dann ans Maifest ins Euthal, wo wir zwar keine Pilgerkollegen trafen, dafür konnten wir zu den urchigen Klängen des «Echo vom Rappämöisli» mit vielen Heubiertrinkerinnen tanzen gehen. Einige wenige Stunden später war es schon wieder Sonntagvormittag und nach dem obligatorischen Frühstück versuchten wir erneut unser Glück bei der Schwarzen Madonna im Kloster Einsiedeln. Unglücklicherweise war vor dem Kloster das Parkieren verboten und so konnten wir unsere Gefährte nicht verlassen um das Kloster von innen zu begutachten, für ein Foto hat es jedoch gerade noch glanged. Da wir trotzdem nicht mit leeren Händen von Einsiedeln heimkehren wollten und wir auf den Rat von Alois auch keine Devotionalien kauften, blieb uns nur noch der Schwarze Madonna Käse.

Deshalb liebe Kunden und Käseliebhaber: Unser Monatskäse im Mai ist die «Schwarze Madonna» der Milchmanufaktur Einsiedeln. Dieser halbharte Käse aus Rohmilch passt zum Marienmonat und erspart einem beinahe eine Pilgerreise nach Einsiedeln. Zudem können Reto und ich euch im Laden noch Tipps für eine allfällige Pilgerreise nach Einsiedeln geben.

Mit den besten Grüssen

Be