Reto im hitzigen Appenzellerchor
Die letzten 12 Jahre durfte ich mit dem Hitzigen Appenzeller Chor unterwegs sein und viele erfolgreiche und interessante Auftritte erleben. Ende Januar haben wir das Chorprojekt abgeschlossen und ich bin dankbar für die Zeit, die ich mit dem Chor und meinen Mitsängerinnen und Mitsängern verbringen durfte. Damit dies möglich war, war ich unter anderem auf flexible Arbeitgeber angewiesen, da wir (alle Chormitglieder) die letzten zweieinhalb Jahre nur noch 80% arbeiteten und die restliche Zeit mit dem Chor unterwegs waren. So konnte ich jeweils freitags im Betrieb fehlen, was nicht immer ganz einfach war, denn der Freitag ist in der Regel unser strengster Arbeitstag. Dank dem guten Team und deren Einsatz konnte ich mir diesen Tag aber frei nehmen und für den Chor einsetzen.
Als es um die CD-Taufe ging (siehe Video), hat ein Teil der Hitzigen-Crew die Wursterei übernommen. Das Ziel war eine neue Wurst zu kreieren, damit wir und das Publikum an der Taufe auch etwas zu essen haben. So machte ich mich mit drei Assistenten aus dem Chor (Melanie, Corina & Thomas) an die Arbeit und wir produzierten zehn verschiedene Wurstsorten von ausgewogen mild bis feurig scharf. Ich erklärte meinen Gehilfen wie die Spritze funktioniert, damit jeder seine eigenen Würste abfüllen konnte (man konnte feststellen, dass es auch in Sachen Bedienung der Spritze diverse hitzige Interpretationen gab :)). Zwei Tage später trafen wir uns wieder, um mit der Belegschaft und den Angehörigen der Metzgerei eine Degustation durchzuführen und die passendste Wurst als Hitzige Wurst zu küren. Und wie konnte es anders sein, gewonnen hat schlussendlich die feurigste Variante mit Käse, Pfeffer, Chili und Cognac – eine hitzige Wurst eben.
Über all die Jahre durften wir die Gurken, die als Requisit im „Medley“ dienten, umsonst von der Metzgerei beziehen. Dieses beliebte Lied sangen wir über alle 12 Jahre, da kann man sich vorstellen, wie rapide der Gurkenumsatz in der Metzgerei nun fallen wird…
Und wenn wir einen Auftritt in der Nähe hatten und unser Lichttechniker Yves nicht mehr zurück nach Solothurn kam, hatte er die Ehre, jeweils in der Metzgerei zu übernachten. Und wer kann schon von sich behaupten, jemals in einer Metzgerei geschlafen zu haben?
Nun arbeite ich auch freitags wieder voll zu Hause und freue mich auf die hoffentlich strengen Tage mit spannenden Erlebnissen (in der Metzgerei).
Bisons, Reto



